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Donnerstag, 5. Februar 2009

Selbständiges Lernen


"Maria Montessori sagte, das Kind birgt in sich selbst bereits den Erwachsenen, der es einmal sein wird. Die Arbeit des Kindes ist es, diesen Erwachsenen hervorzubringen.
Man könne es mit einem Samen vergleichen: Ein Same ist unscheinbar klein und verrät mit seinem äußeren auf keine Weise, wie er einmal als Pflanze aussehen wird. Und doch ist schon alles in ihm angelegt, seine Entwicklung vorherbestimmt. Ein Sonnenblumensamen kann immer nur eine Sonnenblume hervorbringen, vielleicht eine große, vielleicht eine kleinere. Eine Kastanie bringt einen Kastanienbaum hervor, ein Weizenkorn die Weizenähre, und so birgt jeder Samen etwas einzigartiges in sich, und kann nur das sein, was es eigentlich schon ist.
Ein Baby, ein kleines Kind ist wie ein solcher Samen. Alles in ihm ist schon da, es ist schon in allen Anlagen der Mensch, der es einmal sein wird.
Wir würden nicht auf den Gedanken kommen, und eine Knospe frühzeitig öffnen, damit sie schneller blüht. Oder eine Rose versuchen in eine Lilie zu verwandeln. Wenn wir eine gesunde, gut gewachsene Pflanze erhalten wollen, so legen wir den Samen in Fruchtbare Erde, sorgen für die Erfüllung von allen Bedürfnissen zu einem optimalen Gedeihen, und – SCHAUEN EINFACH ZU.
Wir beobachten die Pflanze und erfreuen uns an ihr. Wir sehen die Pflanze so wie sie ist, und wenn sie blüht, so wissen wir, dass die Pflanze dieses Werk selbst vollbracht hat.

Ein Kind vollbringt genauso großartiges: jeden Tag wächst es, entwickelt es sich weiter, und kommt immer mehr zur ‚Blüte’.
Selbstbestimmtes Lernen ist ähnlich, wie dem Beobachten und Pflegen einer Pflanze. Das Kind entwickelt sich Schritt für Schritt selbständig und nach seinem eigenen Plan. Wenn wir es einfach SEIN lassen, dann lassen wir ihm seine Würde, seine Eigenmotivation und seinen eigenen individuellen Weg.
So kann sich das Kind optimal auf das Leben vorbereiten, ohne seine Richtigkeit in Frage zu stellen, ohne unter ‚Leistungsdruck’ zu stehen, ohne seine Verbindung zu sich selbst zu verlieren."
(aus meinem Essay 'Kinder lernen selbständig', 2008)

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